AUTARK! DIE KUNST LOKALE POTENTIALE ZU NUTZEN
Seminar IRGE GEN SoSe 21
Das Seminar vertieft den IRGE Entwurf „Ewilpa“ und die Teilnahme an diesem Seminar ist für die Entwurfsteilnehmer verpflichtend. Darüber hinaus gibt es noch 6 freie Seminarplätze die per Bewerbung mit Aufgabe und Auswahl vergeben werden. Genauere Informationen folgen bei der Seminarvorstellung.
Autarkie wird meist mit wirtschaftlicher Unabhängigkeit gleichgesetzt. Rein sprachlich bedeutet der Begriff der Autarkie jedoch „sich selbst genügend, ausreichende Mittel besitzend, unabhängig“ zu sein. In Anbetracht des aktuellen
Ressourcenverbrauchs der westlichen Welt, die immer mehr, immer schneller zu viele Rohstoffe verbraucht und die Reserven der Erde für sich beansprucht, müssen wir unser Verhalten überdenken. Wie kann ein „genügendes Auskommen“, ein sorgsamerer und intelligenterer Umgang mit unseren Ressourcen aussehen?
Nicht alles steht immer und überall unbegrenzt zur Verfügung, sondern Energie, Wasser, Nahrung, usw. sind ein hohes Gut, mit dem wir überlegt und sorgsam umgehen müssen. Aktuell zeichnet sich auch ein Trend zu eigenständigen, mobilen und autarken Wohnformen ab, die den uralten Wunsch nach Autarkie und unabhängiger Versorgung wieder mehr in den Fokus rücken.
Bei Gebäuden ohne Anschluss an die Versorgungsnetze, werden Abhängigkeiten besonders spürbar. Die direkte Konfrontation mit Themen wie Wassergewinnung, Strom- und Wärmeerzeugung oder Müllentsorgung und dem eigenen Handeln wirft bei einem holistischen Ansatz die Frage auf, wie zukunftsfähige Lösungen und Praktiken aussehen könnten, die ökologische Zusammenhänge berücksichtigen und sogar zu nutzen wissen? Welche Prinzipien können identifiziert werden? Wie könnten durch vernetztes Denken in positiven Rückkopplungskreisläufen Lösungsansätze entwickelt werden? Welchen Einfluss könnten diese Themen auf die Architektur und die Gestaltung von Orten und Lebensräumen haben?
Gemeinsam wollen wir Themen, die Teil dieses Themenkomplexes sind, wie z. B. Permakultur, autarke Ver- und Entsorgung, Frischwassergewinnung, Suffizienz und Resilienz recherchieren und das innewohnende Gestaltungs-potential genauer untersuchen. Um das erarbeitet Wissen festzuhalten und zugänglich zu machen, werden diese Themen anschließend in Texten und Diagrammen aufbereitet und in einem Handbuch zusammengefasst, das einen Überblick über die Thematik bietet.
Voraussetzungen
Neben Ihren gestalterischen Fähigkeiten und kreativen Denken sind ebenso selbständiges Arbeiten, Forschergeist und ein Interesse und Freude an Low-Tec Lösungen und der Vermittlung von Inhalten wichtig.