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Seminar IRGE WiSe 23/24 

„Wer reparieren will ist nicht nach neuen Dingen begierig; er hat Respekt für das was da ist.“

Julius Posener

In Zeiten ungebremsten Wirtschaftswachstums, industrieller Massenproduktion und einer damit verbundenen Wegwerfmentalität einerseits, sowie begrenzter Ressourcen und der Klimakrise andererseits werden Kulturen des Reparierens immer relevanter. Bereits 1972 fordert der Club of Rome in seiner Studie „Grenzen des Wachstums“ Reparierbarkeit und längere Lebensdauer für Gebrauchsdinge. Zwanzig Jahre später wird der Begriff der „Reparaturgesellschaft“ geprägt und in Holland entstehen erste Repair-Cafés. Aktuell widmet die Zeitschrift ARCH+ eine ganze Ausgabe „The Great Repair“ und plädiert für einen reparativen Ansatz in dem Pflege, Wartung und Reparatur die wesentlichen Handlungsstrategien werden.

Was ist dran an der neuen Wertschätzung des Reparierens? Welche Chancen bieten sich für Architektur und Städtebau in Anbetracht der großen Ressource an Bestandsbauten und der wachsenden Einsicht, dass Neubau zukünftig die Ausnahme sein muss? Stehen wir an einem Wendepunkt? Verändert sich das Berufsbild? Welche Gestaltungsmöglichkeiten ergeben sich?

Mit diesen Fragen beschäftigen wir uns im Seminar und richten nach einer anfänglichen kulturhistorischen Betrachtung, sowie Exkursen in Mode und Design, schließlich den Blick auf die städtebaulichen und architektonischen Ebenen und untersuchen das Phänomen der Reparatur mittels der Analyse aktueller Beispiele.

Im November ist eine 3-tägige Exkursion nach Berlin geplant u.a. mit einem Besuch der Ausstellung „The Great Repair“.

 

Das Seminar findet in Präsenz statt.

Nach einer einführenden Präsentation durch die Lehrperson werden Themen vergeben, die in ca. 30-minütigen Referaten behandelt werden. Sie können einzeln oder im Team gehalten werden. In separat vereinbarten Betreuungsterminen besteht die Möglichkeit Inhalt und Umfang vorab zu besprechen. Ergänzend finden eine Exkursion und ein Gastvortrag statt.

Die Auswahl zur Teilnahme am Seminar erfolgt über eine kleine Einstiegsaufgabe, die in der Online-Präsentation bekanntgegeben wird.

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