Warme Stille

Lucas Knust | Lorenzo Steffenino

Geschichte

Das Pallasseum und der Hochbunker an der Pallasstraße in Berlin-Schöneberg sind bedeutende Zeugnisse der deutschen Geschichte und städtischen Entwicklung. Der Hochbunker, errichtet zwischen 1944 und 1945 von sowjetischen Zwangsarbeitern, steht als mahnendes Relikt aus der Zeit des Zweiten Weltkriegs. Ursprünglich für technische Anlagen des nahegelegenen Fernmeldeamts vorgesehen, blieb der Bau unvollendet und wurde nach dem Krieg mehrfach vergeblich zu sprengen versucht. In den 1980er Jahren wurde der Bunker zum größten Zivilschutzbunker Berlins ausgebaut und dient heute als Denkmal, das an die Schrecken der Vergangenheit erinnert.
Das Pallasseum, ein beeindruckendes Beispiel für die sozial engagierte Architektur der 1970er Jahre, wurde zwischen 1973 und 1977 erbaut. Ursprünglich als moderne Wohnanlage konzipiert, entwickelte sich das Pallasseum über die Jahrzehnte zu einem sozialen Brennpunkt. Dank umfangreicher Renovierungsmaßnahmen und sozialer Projekte hat sich das Wohnumfeld jedoch deutlich verbessert, und das Pallasseum bietet heute vielen Menschen ein Zuhause. Die Integration von Abwärme aus Rechenzentren zur Beheizung des Komplexes ist eine der zukunftsweisenden Strategien, um die Energieeffizienz weiter zu steigern und die Betriebskosten zu senken.

Das Projekt

Das neue Projekt zielt darauf ab, die historischen Strukturen des Hochbunkers und des Pallasseums nachhaltig zu nutzen und zu modernisieren. Der Hochbunker wird dabei zu einem innovativen Rechenzentrum umgewandelt. Die Abwärme, die dabei entsteht, wird effizient genutzt, um verschiedene Bedürfnisse des Pallasseums zu decken: Heizung, Kühlung, Energieversorgung in der Küche und Werkstatt sowie Wasserfilterung.
Durch diese Nutzung entsteht eine Synergie zwischen den beiden Gebäuden, die nicht nur die Energieeffizienz steigert, sondern auch einen positiven ökologischen Fußabdruck hinterlässt. Die Kombination von historischer Architektur mit modernster Technologie bietet eine einzigartige Gelegenheit, nachhaltige Stadtentwicklung zu fördern.
Ein weiterer zentraler Aspekt des Projekts ist die Einbindung der Bewohner des Pallasseums und der umliegenden Nachbarschaft. Die Beteiligung der Gemeinschaft ist entscheidend, um Lösungen zu entwickeln, die sowohl ökologisch als auch sozial verträglich sind. Geplant sind die Schaffung gemeinschaftlicher Räume und die Förderung von Projekten, die den sozialen Zusammenhalt stärken.
Insgesamt zielt das Projekt darauf ab, die Gebäude in eine klimafreundliche und technologisch integrierte Zukunft zu führen, wobei der historische Wert und die sozialen Bedürfnisse der Bewohner stets im Mittelpunkt stehen.

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