Auszeit | unsere Welt nach 2020

Entwurf IRGE SoSe 2020
 

Ausgelöst durch die Corona Pandemie befinden wir uns global und lokal in einer nie da gewesenen Situation. Angesichts dieser außergewöhnlichen Umstände wollen wir uns mit interessierten Studierenden in diesem Semester ganz aktuellen Fragen stellen: wie wird es nach der Krise weitergehen? Welche gesellschaftlichen Veränderungen sind vorstellbar und wie werden sie sich auf den Raum, die Architektur und unsere unmittelbare Umgebung auswirken?

Zukunftsforscher wie Matthias Horx sehen in tiefen Krisen auch weitreichende Chancen:

Mit der Methode der „Re-gnose“, im Unterschied zur klassischen „Pro-gnose“, versucht er die Gegenwart durch einen Zukunfts-Sprungzu bewältigen. Dabei, so Horx „ ... entsteht so etwas wie Zukunfts-Intelligenz. Wir sind in der Lage, nicht nur die äußeren »Events«, sondern auch die inneren Adaptionen, mit denen wir auf eine veränderte Welt reagieren, zu antizipieren.“

(Matthias Horx 2020, www.horx.com, www.zukunftsinstitut.de)

Entwicklungen, die zuvor aus Sorge vor wirtschaftlichen Auswirkungen oder gesellschaftlicher Ablehnung ausgebremst wurden, könnten konsequenter verfolgt werden. Heutige Erkenntnisse zum gesellschaftlichen Miteinander könnten unkonventionelle Ideen für das künftige Zusammenleben hervorrufen. Der erzwungene Wandel kann zu einer Neukonfiguration unserer Systeme, unseres Stadtraums und unserer gebauten Umgebung führen.

In einer ersten Phase entwickeln die Teilnehmer ein Szenario unserer nahen Zukunft. Zunächst in Form eines eigenen narrativen Textes, der sich entweder sehr direkt mit einem in der Krise entstandenen Phänomen beschäftigt oder ein grundsätzliches Thema neu angeht, mit dem sich unsere Gesellschaft bereits seit Längerem auseinandersetzt. Diese persönlichen Texte bilden die Grundlage für erste grafische Umsetzungen, die das jeweilige Szenario illustrieren.

In einer zweiten Phase des Entwurfs sollen aus diesen entwickelten Szenarien Schlussfolgerungen für räumlich-architektonische Aufgabenstellungen gezogen werden.

Diese werden dann mit derzeit passenden Methoden und Darstellungsmitteln ausgearbeitet und vertieft. Das Projekt kann abhängig von den Ideen ideal- oder prototypisch entwickelt werden oder in einen konkreten Kontext unserer unmittelbaren Umgebung in Stuttgart eingebunden sein.

Arbeitsmittel und Formen der Betreuung werden der aktuellen Situation angepasst. Von den Studierenden wird (wie auch von den Lehrenden) eine Bereitschaft zum selbstständigen Erlernen und anwenden digitaler Arbeitsmittel und medialer Kommunikationsformen erwartet.

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