Kloster Refugium
Felix Fernkorn | Philipp Horsch
Der Entwurf dreht sich um die Analyse und das Verstehen der Struktur eines Klosters um daraus Erkenntnisse zu ziehen für die eigene Arbeit. Hierbei wurden zuerst Beispiele studiert um daraus eine eigenständige Idee eines „Orts des Rückzugs“ zu entwickeln. Der grundsätzliche Leitgedanke hierbei erwächst aus dem Hortus Conclusus oder auch Patio der Klosteranlage, welcher das Zentrum und Bindeglied der einzelnen sich dort anlagernden Funktionen darstellt. Dieser schart also die anderen Räume um sich und dient dabei sowohl als Verkehrs- und Vermittlungsfläche selbst wie auch als Ort des inne haltens. Der Gedanke war es, verschiedene Arten und Räume der Kontemplation anzubieten und so gibt es neben dem Haupt-raum, dem Herzstück des Gebäudes und dem eigentlichen Raum der Kontemplation noch andere Räume die der Kontemplation dienlich sind und diese auf verschiedene Arten für die Nutzer*innen erlebbar machen. So gibt es den Badesaal als Ort der Reinigung, den Speisesaal als Ort der Stärkung und die Bibliothek als Ort des Wissens und der Weiterbildung. Alle diese Räume haben unterschiedliche räumliche Qualitäten und können für unterschiedliche Dinge während des Tages und der Dauer des Aufenthalts im Refugium genutzt werden.
So ist das Erdgeschoss gänzlich mit eher größeren Räumen versehen die mit anderen Besucher*innen geteilt werden müssen, während im Obergeschoss eine Spange mit 10 Zellen zu finden ist, welche den individuellen Rückzug ermöglichen und eine komplette Privatheit schaffen. Diese allerdings sehr spartanisch ausgestattet um auf das wesentliche zu fokussieren. Neben all diesen Räumen gibt es wie bereits angesprochen ebenfalls noch den eigentlichen Ort der Kontemplation, die Rotunde. Diese ist der Endpunkt einer Sequenz an Räumen und Schwellen die man durchlaufen muss, um in das allerheiligste, den absoluten Rückzug zu gelangen. So wandelt man vom dunklen ins helle und muss um dorthin zu gelangen erst einmal in eine „andere Welt“ abtauchen, bevor man dann ins Licht des Vorraums und am Ende der Sequenz in den Hauptraum gelangt. Dieser Ort stellt eine vollige Abkehr vom irdischen dar und kann als eine Art „Transzendentalraum“ verstanden werden. In ihm können sich die Besuchender*innen der räumlichen Erfahrung gänzlich hingeben und entrückt von allem vertrauten sich in neue (Denk-)Welten vorwagen.