Lustfabrik

Victor Loff | Max Feise

Mit der Aufgabe, in Nußdorf eine Alternative zu den bestehenden Wohnformen zu entwickeln, kam die Frage auf, wie man privates und gemeinschaftliches Wohnen vereint.Wie kann eine gute Alternative zu den bisherigen Einfamilienhäusern aussehen?

Das Dach soll eine Lösung darstellen. Es übernimmt eine wichtige Aufgabe: Alle unter einem Dach. Das Dach als Markierung eines Ortes, als symbolkräftiges architektonisches Element,als Identifikationsstifter und möglicher Vermittler zwischen bestehenden und neuen Strukturen. Zehn Wohneinheiten und einen Gemeinschaftsbereich unter einem Dach bedeutet, das Dach muss eine gewisse Dimension annehmen. Durch seine Größe bekommt es einen starken Ausdruck und wirkt charakterbildend für den Ort. So soll es in seiner Gestalt ruhig erscheinen. Ein einfaches Satteldach, längs gestreckt mit einem Riegel unter ihm. Zudem spielt das Tragwerk eine wichtige Rolle. Das Tragwerk als hat nicht nur die Aufgabe, das Dach zu tragen und es deutlich zu zeigen, sondern soll dem Gebäude ebenfalls einenAusdruck verleihen, der in den ländlichen Raum passt. Das Tragwerk mit seinem Dachplatziert sich auf dem Grundstück so, dass es eine klare Vorderfassade ausbildet. Umschlossen von Weinreben, Ortsanbindung und gigantischen Baumkronen, hat dieses Grundstück Qualitäten, die das Gebäude in einen ruhigen Kontext setzen. Durch die Gebäudesetzung in zweiter Reihe, mit der Hauptfassade Richtung Ortskern, entsteht ein Vorne und ein Hinten. Vorne ist die Ortsanbindung, hinten sind die Baumkronen, rechts und links die Weinreben. Diese Hauptfassade bildet die Bereiche und Themen des Wohnens ab. Im rechten Teil befinden sich auf Erdgeschoss und Obergeschoss je fünf Wohneinheiten. Links kennzeichnet sich der Gemeinschaftsbereich. Zwischen ihnen befindet sich eine Erschließungszone. Diese Bereiche bringen unterschiedliche Anforderungen mit und geben diese in der Fassade zu erkennen. Rechts die repetitiven offenen Wohneinheiten. Links der Gemeinschaftsbereich, welcher sich durch einen großzügigen Kreis und eine andere Materialisierung absetzt. Verbunden sind diese Bereiche durch die Basis, die horizontale Erschließung und das Dach.Der Gemeinschaftsbereich ist ein großzügiger Grundriss, welches neben den dienenden Räumen einen Kamin als zentraler Punkt inne hat. Der Gemeinschaftsbereich wird dabei als Ort der Begegnung gesehen. Die Wohneinheiten sind individuell gestaltbar. Jede Wohneinheit hat in Vorder- und Rückfassade Nischen, die einen erweiterten privaten Außenbereich darstellen. Im Inneren der Wohneinheit befindet sich ein fester Kern, der eine Nasszelleumfasst und einen beweglichen Kern. Der bewegliche Kern lässt die Möglichkeit offen, jede Wohneinheit individuell aufzuteilen. Je nach Positionierung lässt sich der private Bereich durch das verschiebbare Möbel gestalten. So kann den Wohnungen ein individueller Ausdruck verliehen werden.

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