¡DANCE!
KÖRPER | RAUM | BEWEGUNG – TANZHAUS
Entwurf GEN WS 22/23
Tanzen ist eine der ältesten Arten des Menschlichen Ausdrucks die wir kennen. Es ist Gemeinschaft Kunst, Ritus und Kommunikation. In den Schöpfungsmythen unterschiedlicher indigenen Kulturen spielt der Tanz als Schöpfungsakt eine Rolle. Heute sind über 280 unterschiedliche Tanzformen bekannt, man tanzt allein, zu zweit, in kleinen Formationen oder großen Gruppen oder man bleibt abseits und schaut zu.
Trotz dieser Vielfalt sind die Grundelemente Körper, Raum und Bewegung immer vorhanden. Gleichzeitig ist Tanz, wie Musik auch, etwas Flüchtiges, Transitorisches was zwar aufgezeichnet aber nicht wirklich erhalten werden kann. Jeder Tanz ist eine neue Interpretation in der das Individuum, wie auch die jeweilige Zeit ihren Ausdruck findet. Auch wenn der Tanz an sich nicht auf bestimmte Orte angewiesen ist, haben sich in der Entwicklung des menschlichen Bauens schon früh Tanzplätze und seltener auch Tanzhäuser entwickelt, an und in denen, wenn auch nicht ausschließlich, getanzt wurde. Beispiele hierfür bilden die Ballsäle und Lusthäuser die sich als eigene Typologie in Renaissance und Barock herausbildeten, aber ebenso Tanzlinden, die in Verbindung mit Plattformen und Umwehrungen Tanzorte im dörflichen Kontext herstellen.
Stuttgart verfügt über eine sehr lebendige Tanzszene. Privat organisierte Vereine und Tanzschulen schaffen ein großes und vielfältiges Tanzangebot und bereichern die urbane Gemeinschaft, da sie Orte der unbeschwerten Begegnung für Menschen mit unterschiedlichstem kulturellem Hintergrund bieten. Es wird in Hinterhöfen, im Freien vor dem Marmorsaal, in Ateliers, Kulturorten oder in Cafés getanzt. Die verschiedenen Orte der Tanzszenen sind meist nur den Insidern bekannt und für die Stadtgesellschaft unsichtbar. Der Mangel an Sichtbarkeit steht auch in Zusammenhang mit dem Mangel an Raumangeboten, da die einzelnen Tanzgruppen meist darauf angewiesen sind, Räume in Bürgerzentren oder Tanzschulen anzumieten, dadurch bleiben die Tanzenden häufig unter sich; die Begegnung unterschiedlicher Tanzarten an einem Ort ist selten. Ein zentraler Platz um sich zu treffen und miteinander zu tanzen, sich inspirieren lassen und die gemeinsame Leidenschaft zu teilen, fehlt. Der Tanz lebt seit jeher auch vom Crossover der verschiedenen Kulturen, durch den sich die Tanzstile weiterentwickelt haben.
In diesem Wintersemester wollen wir ein Tanzhaus für Stuttgart entwerfen, an dem sich Swing genauso wohl fühlen kann, wie Tango und wo rituelle Tänzerinnen auf unterschiedliche Volkstänze treffen können.
Bearbeitung und begleitendes Seminar:
Die Bearbeitung des Entwurfs erfolgt ausschließlich im Zweier-Team. Bitte bei Anmeldung berücksichtigen und Entwurfspartner:in im Vergabetool nennen. Falls es keine Entwurfspartner:innen gibt, sind Einzelbewerbungen möglich, die Teams werden dann aus Einzelbewerber:innen gebildet. Entwurfsplatzes direkt via E-Mail bei Levin Koch bestätigen.
Die endgültige Vergabe der freien Rest-Plätze erfolgt durch das IRGE GEN beim 1. Termin.
Entwurfsstart: Erstes Treffen am 20.10.2022, 10:00 Uhr, Präsenzveranstaltung
Betreuung: Wöchentliche Betreuungen im Arbeitsraum oder falls es erforderlich wird, online mit WebEx und Conceptboard. Sie erhalten eine Einladung in den WebEx Chat. Hierfür ist Ihre ILIAS Anmeldung erforderlich.