In_Between

Anna Cyrille | Ines Neuendorf

Durch die Analyse des Bestandes und der allgemeinen Fragestellung des Wohnens im Haus entsteht die Entwurfsidee: An den drei Knotenpunkten werden Schnittstellen gebildet. Diese werden in horizontaler und vertikaler Richtung modelliert. Die Schnittstellen werden als Gemeinschafts- und Treffpunktsfläche ausgebildet und trennen das Gebäude in vier Kollektive. Zusätzlich werden zwei weitere Tiefhöfe ausgebildet. Diese bilden eine „Pufferzone“ zwischen Gebäude und öffentlichen Innenhof. Gleichzeitig verstärken sie die Eingangssituation und geben dem Untergeschoss durch die bessere Belichtung, neue räumliche Qualitäten. Die drei Schnittstellen zu drei unterschiedlichen „Zwischenwelten“ weiterentwickelt. Jede Welt ist mit vier Grundfunktionen ( Wohnen, Kochen, Waschen, Arbeiten), welche je nach Thema ausformuliert werden.

In der ersten Zwischenwelt, der „Schlucht“ befindet sich der Haupteingang. Da im ersten Kollektiv die Kurzzeit-Gäste untergebracht sind, werden die Nutzungen auf ein Minimum reduziert. Sie sind in Nischen untergebracht, welche über Stege erschlossen werden. Dadurch werden die ausgebildeten Lufträume erlebbar gemacht und durch Blickbezüge von unten nach oben, die Vertikalität des Raumes betont. In der Mitte des Gebäudes entsteht die grüne Oase. Der angrenzende Grünzug wird in das Gebäude hineingezogen und durch Begrünung des Innenraumes, sowie der Balkonzone mit dem Dachgarten verknüpft. Die Ausdehnung des Raumes findet hier in der Horizontalen statt. Zusätzlich zoniert die organische ausformulierung der Lufträume den Raum. Der Fokus in dieser Welt liegt auf der Gemeinschaft und die hohe Nutzungsvielfalt der Bereiche fördert den Austausch zwischen den BewohnernInnen. Die dritte Zwischenwelt ist der „Vergnügungspark“. Hier bläht sich die Zwischenwelt, über die Gebäudegrenzen hinaus, auf. In diesem Bereich sind, die Familienzimmer angesiedelt. Daher ist die Ausformulierung dieser Welt spielerisch gestaltet und Nutzungen bieten unterschiedlichste Vergügungsmöglichkeiten für Alt und Jung. 

Die Bestandsfassade in den Kollektiven bleibt größtenteils erhalten. Nur die drei Zwischenwelten heben sich durch ihre Form- und Farbgebung ab. Während die Gemeinschaftsflächen sehr verspielt gestaltet werden, bringt die Zimmergestaltung dem gesamten Gebäude Struktur. Die Zimmer werden in drei Größenausgebildet. Diese werden alle mit einem Einbaumöbel ausgestattet, welches alle Funktionen beinhaltet, damit der Wohnraum flexibel genutzt werden kann. Das Gastdozentenhaus „In Between“ ist ein Boardinghouse, welches mit neuen Aufenthaltsqualitäten wiederbelebt wird und durch gezielte Eingriffe die Struktur des Bestandes aufwertet.

 

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