Da'hoim

Mia Schury | Patrick Walter

Einst diente das 1980 erbaute Bestandsgebäude auf dem Universität Campus in Stuttgart Vaihingen als Unterkunft für Seminarteilnehmer der angrenzenden Fernmeldeschule. Die hierfür benötigte hotelartige Grundrisstypologie erstreckt sich über insgesamt fünf Geschosse, durch den länglichen Baukörper. Durch die längliche Form des Bestandsgebäudes gelingt die Erschließung der kleinen, schmalen Zimmer über lange, enge und dunkle Flure. Derzeit herrscht eine anonyme unvertraute Atmosphäre. Ein Zusammentreffen der Bewohner findet derzeit nur in den zwei unteren Geschossen statt. Hier befinden sich Aufenthaltsräume, eine Sauna, eine Gemeinschaftsküche sowie einSportzimmer, jedoch in minderer Qualität. Charakteristisch für das Gebäude ist das verspringende Dach, wodurch interessante Räume im Obergeschoss entstehen. Zukünftig soll diese Gebäude als Unterkunft für Gastdozierende der Universität Stuttgart dienen. Ob Lang- oder Kurzzeitwohnen, jeder soll sich „Da’hoim“ fühlen.

Der Umbau lockert die kleinteilige Zimmerstruktur des Bestandsgebäudes auf um großzügigere Räume zu schaffen. Eine Gemeinschaft und Zugehörigkeit entsteht durch einen zentralen Kern im Gebäude welcher als Treffpunkt dient. Eine Bestandsachse leitet Besuchende in den großzügigen Foyerbereich sowie über eine Freitreppe in denvergrößerten Bestandstiefhof. Durch den Verschnitt von Alt und Neu werden Innenräume aufgelockert und großzügige Flächen entstehen. Verspringende Etagen im Zentrum ermöglichen ungewöhnliche Aus- und Durchblicke. Terrassen und Galerien in verschiedenen Größen und Qualitäten werden geschaffen. Deren Nutzungen umfassen eine öffentliche Bar, eine große Gemeinschaftsküche, ein Co-Working-Bereich, ein Raum für flexiblen Nutzungen, eine Saftbar sowie ein Café mit angrenzender Dachterrasse. Wellness- und Fitnessbereich für Gäste des Hauses erfährt eine Neugestaltung und wird zukünftig zusammen gelegt. Cluster Wohnungen im Osten und Westen des Gebäudes erweitern die Gemeinschaft. Der Umbau der Zimmer reduziert sich auf das Einsetzen funktionaler Blöcke in bestehende Wände in zwei verschiedenen Ausführungsgrößen. Die Zimmer der Clusterwohnungen sind mit einem kleineren Funktionsblock ausgestattet, welcher eine Übergangszone zwischen Gemeinschaft und Rückzugsort schafft. Toilette, Bad, Stauraum und ein kleiner Schreibtisch sind darin integriert. Jeweils drei bis vier dieser privaten, abgrenzbaren Zimmer, schließen an ein gemeinschaftlichen Wohn- und Essbereich einer Clusterwohnung an. Bei den restlichen Zimmern umfasst ein Funktionsblock immer das Bad, den Stauraum und eine Küchenzeile für zwei nebeneinander liegende Zimmer. Durch den eigenen Wohn- und Essbereich wird diesem Zimmertyp ein größerer Anteil an Privatheit zugeschrieben. Der Zugang zu allen Zimmern erfolgt durch die eingesetzten Funktionsblöcke.

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