Strip
Max Hueffer | Lucas Oettinger
Unser Entwurf sieht für das neue Wohn- und Gewerbegebiet zwischen Fellbach und Schmiden, die lineare Gruppierung verschiedener mittelständischer Handwerksbetriebe, zweiseitig um einen Quatierskorridor vor. Dabei werden die Betriebe im Norden von der bestehenden Siemensstraße und die Betriebe im Süden des Planungsgebiets über eine neu zu errichtenden Erschließungsweg angedient.
Im vorderen Teil des Quatiers finden sich überwiegend öffentliche Nutzungen: Ein Nahversorger, ein Gesundheitszentrum sowie eine Feuerwehrwache. Richtung Siemensstraße ist ein größerer Baustoffhandel angedacht. Auf dem zentralen Quatierskorridor sitzt ein Baukörper der eine Kantine, Veranstaltungsflächen und im Obergeschoss Kurzzeitwohnungen für Berufspendler beherbergt. Das westlichen Quatiersende schließt mit einem Hybridbaukörper bestehend aus Tankstelle, Parkhaus und Wohnflächen ab.
Vorgesehen ist, den ansässig werdenden Betrieben durch eine von uns vorgegebene Strukturierung und Parzellierung ein Wachstum in Richtung der nördlichen und südlichen Ränder unseres Planungsgebietes zu ermöglichen. Die Vor- und Rücksprünge der einzelnen Betriebsparzellen ermöglichen einerseits ein breites Angebot unterschiedlicher Raumgrößen und differenzieren andererseits den Quatierskorridor im Inneren des Baufelds.
Zwischen der Bebauung im Inneren und den gewerblich genutzten Parzellen befindet sich eine Art Fußgänger „Strip“ für Bewohner und Kunden des Quatiers. Selbstbewusst tragen die gewerblichen Parzellen der Betriebe eine individualisierte Fassade zur Schau, entworfen nach den Vorgaben eines von uns festgelegten Gestaltungskanon. Teil der Schaufassade ist ein flexibel nutzbarer Wohn- und Bürobau, Ausgangspunkt der betrieblichen Entwicklung. Dahinter verbirgt sich der „Dirty Realism“ der gewerblichen Infrastruktur: Ein Wildwuchs von Werk- und Lagerhallen, der nach außen hin von einem von zwei Betrieben geteilten Anlieferungsbauwerk begrenzt wird. Hier ermöglicht eine Laderampe rund um die Uhr, das Be- und Entladen von Lastkraftwagen in ein Lagergebäude, ohne dass das Betriebsgelände von Externen betreten werden müsste.
Die doppelte Adressbildung der Betriebe schafft eine stringente Funktionstrennung des Quatiers (im kleinen Maßstab mit Vorteilen für Bewohnbarkeit und Gewerbsausübung.