Holz Innovation-Hub
Matthias Hornung | Patrick Tucher von Simmelsdorf
Surplus! Die Aufgabe des im Wintersemester 20/21 angebotenen Entwurf soll die Möglichkeiten der hybriden Gebäude, bestehend aus Produktions- und Wohnflächen, für den zukünftigen Städtebau ausgelotet werden. Hierfür wurde eine 70.000 qm Fläche im Fellbacher Industriegebiet zwischen Schmiden und Fellbach zur Verfügung gestellt. Das Gebiet ist prägend durch seine Lage an der offenen Landschaft und seine großen Bestandsbäume.
Die historische Flurstückeinteilung prägt das Grundstück durch die sehr langen und gleichzeitig sehr schmalen Felder, welche durch die unterschiedliche Bewirtschaftung, eine malerische Landschaft erzeugt. Dieses Bild, welches an das Gemälde „Monument an den Grenzen des Fruchtlandes“ von Paul Klee erinnert, ist konzeptioneller und gestalterische Bestandteil des Entwurfes.
Der Gebäudekomplex verbinden die Produktion und das Wohnen. Für das Produktionsprogramm wurde die Holzverarbeitung und Holzbauforschung in Form eines „Holz Innovation-Hub“ als Thema gewählt. Zum Programm gehört die Anlieferung von Hölzern, eine grobe Aufbereitung und zuletzt die feine Ver arbeitung durch Zimmerer oder Schreiner zu Endprodukten.
Das zugehörige Wohnen bietet vielfältige Grundrisse an. Zum einen werden flexible Wohnungen für die Auszubildenden und zünftiger Gesellen während der Walz angeboten, zum anderen wird der Bedarf für die fest eingestellten Mitarbeiter für Familien und Alleinstehende gedeckt. Durch die Unterbringung des Wohnens und der Produktion unter einem Dach, wird das Gebäude im Standort Fellbach zu einem Innovativen Zentrum, das auch umliegenden Betrieben die Möglichkeit bieten soll, die Örtlichkeiten und Maschinen zu nutzen und mit den neu etablierten Firmen in Austausch zu kommen.
Auf dem Dach zieht sich die bestehende Landschaft weiter, um auch in Zukunft eine grüne Oase, noch am Rande, jedoch möglicherweise bald in Mitten des Stadtraumes zu bilden. Ein vielfältiges Programm auf der Dachfläche, untergliedert in Sport, Kultur und Natur bietet für jeden einen Ort Erholung. Holz als nachwachsender Rohstoff soll in diesem Bauwerk nicht nur als Arbeitsmaterial, sondern auch zum Bau dessen verwendet werden. Neben den leichten Holz-Baukörpern bilden Lehmkörper ein ausgewogenes Pendant. Lehm als Material kann vor Ort gewonnen, verarbeitet und verbaut werden.
Mit dem „Holz Innovation-Hub“ soll das Gewerbegebiet ein neues Mitglied bekommen, indem sich nicht nur eine neue Arbeits- und Wohngemeinschaft etablieren kann, sondern auch die Integration der Umliegenden Firmen und Bewohnern großgeschrieben werden soll.