Ewilpa!
Die Stadt Schwäbisch Gmünd plant eine innerstädtisch gelegene zeitgenös-sische Allmende, die als Essbarer Wildpflanzenpark etabliert werden soll.
Das Pilotprojekt mit Vorbildcharakter verknüpft soziale Teilhabe an der Ressource Nahrungsmittel und Information mit einen zeitgemäßen Umwelt-bildungsansatz und dem Natur- und Artenschutz. Eine breite Öffentlichkeit soll für die Erhaltung und Verwendung von essbaren Wildpflanzen sensibilisiert und mobilisiert werden, um die Ressource Natur mit ihren Ökosystemdienstleistungen stärker ins Bewusstsein der Menschen zu rücken und durch praktische Erfahrung und Freude eine dauerhafte Verhaltens-änderung zu bewirken.
Der etwa 4 Hektar große Park soll für das angrenzende heterogene Quartier mit Bewohnern aus verschiedensten Kulturkreisen zu einem Ort des Aus-tauschs und des Miteinanders werden, der Möglichkeiten zur Begegnung und Aneignung bietet. Gerade in Zeiten von stetem Wandel, von Globalisierung und von Unsicherheit sind starke und identitätsstiftende Orte wichtig, die Menschen miteinander verbinden und mit denen sich die Menschen verbunden fühlen. Der geplante Essbare Wildpflanzenpark lässt das alte Konzept der Allmende in Schwäbisch Gmünd in zeitgenössischer Form wieder aufleben und hat das Potenzial einen Ort entstehen zu lassen, an dem sich der nötige Kitt bilden kann, der Gesellschaften zusammenhält. In den Wildpflanzenparks, die aktuell deutschlandweit entstehen, fehlen bisher Gebäude, die als soziale Treffpunkte dienen, an denen Gemeinschaft erfahren, Wissen durch thematische Seminarangebote vermittelt und gemeinsames praktisches Anwenden nachhaltig verankert werden kann.
Wie könnten nachhaltige, autarke Gebäude oder Gebäudeensemble, die lokale Potentiale nutzen, für einen Ewilpa aussehen? Ist Architektur die Fortsetzung der Natur in ihrer konstruktiven Tätigkeit, wie K. F. Schinkel einst konstatiert hat? Welche Referenzen können für den Entwurfsprozess herangezogen werden, um dieser Bauaufgabe gerecht zu werden?
Aus verschiedenen Perspektiven nähern wir uns dem Entwurfsthema nicht nur theoretisch, sondern tauchen mit praktischen Erfahrungen in die Welt der essbaren Wildpflanzen ein, identifizieren lokale Potenziale und lassen uns von städtischen und ländlichen Gebäudetypen sowie aktuelle realisierte Projekte für den individuellen Entwurfsprozess inspirieren.