slim fit - Entlang der Brandwand
Franziska Messer | Laura Schulz
In den letzten Jahren erfährt die Stadt sowohl als Wohn-, als auch als Arbeitsraum einen enormen Aufschwung, weshalb Nachverdichtungen umso wichtiger geworden sind. Ziel des Projekts war es zum einen in der bestehenden Stadtstruktur nach zu verdichten und gleichzeitig einen Mehrwert für die Stadt zu schaffen. Das gewählte Grundstück befindet sich in Berlin Charlottenburg. Es handelt sich um eine langgezogene, schmale Freifläche, welche sich zwischen eine Brandwand und einer S-Bahnstation erstreckt. Die Bahnlinien liegen auf höhergelegenen, historischen Bahnbögen, welche sich durch Berlin ziehen. Der nahegelegene „Else-Ury-Bogen“ ist ein typisches Beispiel für die Umnutzung der leerstehenden Bahnbögen. Hier haben sich Treffpunkte und Geschäfte angesiedelt. Diese Bahnbögen finden sich ebenfalls auf unserem gewählten Grundstück wieder. Jedoch sind die Bögen und das Grundstück derzeit nicht zugänglich, weshalb wir diese zugänglich machen und somit eine Aufenthaltsqualität schaffen. Es entsteht eine Verbindung zwischen den benachbarten Gebäudeblöcken und die Weiterführung des „Else-Ury- Bogens“. Auf der anderen Seite der Bögen entsteht unser langgezogenes, massives Gebäude, welches sich an die Höhen der bestehenden Brandwand anpasst. Der Nutzungsschwerpunkt des Gebäudes bildet dabei die Umsetzung des kreativen und künstlerischen Charakters von Berlin, indem Platz für Künstler und Interessierte geschaffen wird. Die Erschließung des öffentlichen Gebäudeteils erfolgt am Anfang der Querverbindung und ermöglicht durch offen gestaltete Räume ein zusammenhängendes Hindurchgehen durch das gesamte Gebäude. Ziel ist es dadurch das Gebäudevolumen zu einer Einheit zu verbinden und für die Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Im Gebäudeinneren wird der Besucher über Freitreppen durch die öffentlich zugänglichen Räume geleitet. Oberlichter weisen ihn auf einen thematischen Nutzungswechsel der jeweiligen Räume hin. Ziel des massiven Gebäudevolumens ist es sich zur lauten S-Bahnstation abzuschirmen, um den Lärm abzuhalten. Dennoch bieten gezielte, rahmenlose Festverglasungen in der Fassade Ein- und Ausblicke auf die Bahnlinie. Zur Schaffung von Wohnqualität wird die Belichtung und Belüftung über innenliegende Lichthöfe gewährleistet.