Fünfte Fassade

Sandra Wißmann | Anica Diberto

Unser Entwurf für das Gebäude am Erwin-Schöttle-Platz in Stuttgart-Süd strebt danach, die Geschichte zweier historischer Gebäude zu vereinen und ihre Fragmente durch eine Skulptur zu verbinden. Dabei wurde die Gebäudeform unter Berücksichtigung der vorhandenen Bestandskanten entwickelt, um eine harmonische Synergie zu schaffen. Die großzügige Eingangszone wurde besonders gestaltet, um eine Verbindung zum Erwin-Schöttle-Platz herzustellen und eine einladende Atmosphäre zu schaffen.

Das Konzept beinhaltet eine Höhenentwicklung des Gebäudes mit zwei Hochpunkten und einem Tiefpunkt beim Anschluss an den Pavillon, um eine abwechslungsreiche topographische Dachlandschaft zu schaffen. Diese begehbaren Dachterrassen bieten neue Perspektiven auf die Umgebung und dienen als Arbeitswelt, die durchwandert werden kann.

Zentral für das Konzept sind die Dachterrassen, die Sichtbeziehungen zwischen den Bestandsgebäuden fördern und Austauschmöglichkeiten für die Nutzer schaffen. Die Nutzungsverteilung innerhalb des Gebäudes wurde sorgfältig geplant, mit Einrichtungen für Nahversorgung im Erdgeschoss, Co-Working-Bereichen von 1. bis 4. Obergeschoss und einem Food-Sharing-Café im Pavillon für soziale Interaktion.

Die Raumgestaltung zielt darauf ab, Bewegungsfluss und Leichtigkeit sowohl im Innen- als auch im Außenbereich zu fördern. Eine zentrale Mittelzone dient zur Kommunikation, und je höher man steigt, desto ruhiger wird es, während die Gebäudestruktur sich graduell auflöst und Blickbeziehungen über die Dachlandschaft ermöglicht.

Die Gebäudehülle spielt eine entscheidende Rolle bei der Ästhetik und Funktionalität des Entwurfs. Keramiklamellen in verschiedenen Größen und Farben verleihen der Struktur eine lebendige Optik und dienen gleichzeitig als Absturzsicherung. Die Dachlandschaft wird durch Pflanzen in verschiedenen Farben gestaltet, die je nach Jahreszeit variieren und eine lebendige „fünfte Fassade“ schaffen.

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